… lässt man ihn am besten von jemand anderem machen! Allerdings wird das schwierig, wenn man sehr viele spezielle Komponenten hat. Deshalb habe ich alles selbst gemacht. Der Aufwand ist allerdings sehr hoch und mein Weg ist sicher nicht ideal. Ich werde so gut es geht erklären, wie ich meinen Reviewprototyp selbst bastle. Dabei gibt es sicher einige Schritte, die man besser lösen kann. Da ich noch einige vor mir habe, freue ich mich sehr über kreative Vorschläge dazu, was ich vielleicht besser oder einfacher machen kann, ohne dabei Qualität zu verlieren oder deutlich mehr Aufwand zu haben.
Der erste Weg führt mich zum Copyshop.

Spielkarten lassen sich noch am besten am eigenen Drucker ausdrucken. Da die Farbqualität meines eigenen Druckers nicht so großartig ist, hab ich sie im Copyshop drucken lassen. Für Karten würde ich 300-g- oder 350-g-Papier nutzen, da dies generell auch der üblichen Papierstärke entspricht. Die Stärke ist nicht das Einzige, was für Spielkarten relevant ist, aber für einen schönen Prototyp sollte es auf jeden Fall ausreichen.

Die Spielerhilfen wurden auch auf 350-g-Papier gedruckt. Auch wenn es nur Informationsblätter sind, fühlen sie sich einfach besser an. Für eine finale Version würde ich aber dennoch robusteres Material nehmen, das sich nicht so leicht wölbt.

Die Spielregeln zu drucken, ist deutlich komplizierter, als man sich denken würde. Eigentlich sollten meine Spielregeln fast so groß werden wie die Brettspielbox selbst. Das wäre aber in diesem Copyshop nicht möglich gewesen. Für die Spielregeln ist ein beidseitiger Druck nötig und da jedes gedruckte Blatt 2 Seiten entspricht, braucht man ein relativ großes Format. Wenn ich also Spielregeln in einer Größe von 280 mm x 280 mm möchte, wäre der Ausdruck 280 mm x 560 mm. Was größer ist als A3. Die Regeln als Broschüre zusammenheften, ist im Copyshop wirklich günstig, und es sieht gleich mal hübsch aus. Papier habe ich hier 140 g genommen.


Für alle größeren Ausdrucke, die ich zum Bekleben von Karton benötige, habe ich Posterpapier mit einer Stärke von 160 g bedrucken lassen. Je nach Größe eures Spiels geht das vielleicht auch ohne Posterdruck. Viele meiner Grafiken sind allerdings größer als A3 und mussten deshalb per Poster gedruckt werden. Das Boxcover für eine Schachtel im Format 300 mm x 300 mm x 100 mm benötigt einen Ausdruck von etwa 550 mm x 550 mm Fläche.
In einer finalen Version des Spiels wäre der Karton der Schachtel auch mit 160-g-Papier bezogen. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass dieses Papier nicht zu dünn ist. Denn die Ecken so einer Schachtel werden nicht vom 2 mm dicken Karton zusammengehalten, sondern nur vom Papier selbst und das sollte deshalb nicht leicht reißen.
Auch wenn viele Illustrationen und Details noch nicht fertig sind, es ist ein tolles Gefühl, Ausdrucke in schöner Qualität vor sich liegen zu haben. Mit diesem Stand der Grafiken erhält man einen ausgezeichneten Eindruck vom Spiel und man kann sich vorstellen, in welche Richtung sich Grafiken entwickeln.
In den nächsten Wochen werde ich noch berichten, wie es mit den Ausdrucken weitergeht. Bei den einzelnen Komponenten gehe ich dabei natürlich etwas genauer ins Detail.
Falls du Fragen zum Druck hast, hinterlasse mir einen Kommentar. Ich freue mich natürlich auch sehr über Feedback und Verbesserungsvorschläge.
Hierzu kann ich meine Erfahrung mit Print’n’Plays teilen. … zu denen ich geteilte Meinung habe. Fangen wir mal mit dem Positivem an:
Sie sind weitaus günstiger als ein physisches Spiel. Man spart sich auch die Versandkosten, die besonders bei internationalen Kickstarter Kampagnen gern mal so teuer sind wie das Spiel selbst. Ab und zu findet man sogar kostenlose Print’n’Play Versionen (dann zb in schwarz weiß und mit unvollständigem Inhalt), mit denen man ein Spiel sehr schön selbst kennen lernen kann. So kann man am besten einschätzen, ob es sich lohnen wird ein Spiel zu erwerben. Ein weiteres Plus ist die Bastelei, die man vor dem Spielen hat (wenn man Handarbeiten mag). Da kommen Erinnerungen aus dem Kindergarten von den Bastelstunden hoch. 🙂
Und da wären wir auch schon bei dem ersten negativen Aspekt – die Bastelei. ;D Wenn man die Spielmaterialien selbst zuschneidet, wird es nie so perfekt wie das Original. Bei einem Spiel das ich „nur mal eben testen“ will mag das okay sein. Aber wenn ich mir besonders viel Mühe gebe und extra dickes (teures) Papier zum Drucken wähle, dann ist es für mich immer ärgerlich, wenn eine Kante nicht zu 100% richtig geschnitten wurden. Ganz zu schweigen davon, wenn ich versuche die Karten zu verschönern, indem ich die Ecken „versuche“ rund zu schneiden. Am Drucken selbst bin ich auch schon Stunden verzweifelt, da diverse Probleme aufgetreten sind. Mal verschiebt das PDF Programm das Layout komplett oder weiße Seiten werden gedruckt. Dann musste ich lernen, dass der Drucker auf das dickere Papier eingestellt werden muss (da die Farbe sonst nicht richtig haften bleibt und stattdessen die Rollen des Druckers verklebt). Als ich all die Probleme gelöst habe, bemerkte ich dann frustriert, dass beim doppelseitigen Druck die Seiten nicht richtig aufeinanderliegen. Am Ende habe ich dann auch noch keinen guten Weg gefunden, das Spiel schick zu verstauen. Stattdessen habe ich einen losen Stapel an Spielmaterial im Schrank, der nicht sehr zum spielen einlädt.
Meine Tipps (bestimmt nicht die hilfreichsten): Ich drucke nur noch einseitig auf normalen Papier. Mit einer semi-professionellen Papier-Schneidemaschiene bekomme ich wunderschön gerade Kanten. Die Karten stecke ich dann in Sleeves. So fällt es weniger auf, wenn die Kanten nicht rund sind. Zugleich fühlen sie sich hochwertiger an. Zur Stärkung schiebe ich dann eine alte Magic-Karte* zwischen die Vorder- und Rückseite meiner Karten. *(Fragt mal Freunde, die Magic spielen. Meine schmeißen regelmäßig alles aus den Boostern weg, was wertlos ist.) Als Verpackung für Kartenspiele verwende ich Sammelkarten-Boxen aus Plastik in einer farblich zum Spiel passenden Farbe (die man sogar beschriften könnte).
Ich habe auch schonmal überlegt, einen Copyshop in Anspruch zu nehmen. Ich scheue mich aber vor den Kosten und der Angst, dass es dann trotzdem nicht meinen Ansprüchen genügt. Kannst du verraten, wie viel dein Druck gekostet hat? Und wie ist das Ergebnis? Dabei interessiert mich vor allem der Druck von doppelseitigen Karten. Gibt es einen Trick, wie man runde/unförmige Teile ausschneidet? Was für einen Karton nimmst du für die Spielbox? Ich freue mich auf deine Antworten.
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Print’n’Plays sind natürlich cool, sind aber auch meistens als solche konzipiert und verhältnismäßig leicht zu basteln. Wie du schon sagst, kommt das dann ganz auf die Ambitionen, Geld und Werkzeuge des Bastlers an, was dabei rauskommt.
Bei dem Reviewprototypen, den ich hier anfertige, sieht man bei genauem Betrachten (und natürlich an den vielen noch unfertigen Artworks) schon, das es nicht maschinengefertigt ist. Es ist aber auch nicht als Print and Play ausgelegt, viele Dinge sind schwer mit üblichen Basteltools hinzubekommen, vor allem wenns wirklich schön werden soll. Ich verarbeite auch wirklich viel Material dafür, insgesamt etwa 6m² unterschiedliches Papier und Karton. Auch wenn es alles selbst gemacht ist, das Material für den Reviewprototypen kostet mich etwa 50€ und der größte Teil liegt dabei auch im Copyshop. Für die 4m² Ausdrucke, die ich machen hab lassen, kam ich etwa auf 35€. Ich bin mit dem Ergebnis der Copyshop Drucke sehr zufrieden. Fehldrucke kamen dabei wenig zustande, da der Mitarbeiter dort auch sehr unterstützend war. Der Druck der Spielkarten alleine war nicht so schlimm. Wenn ich 8 Karten auf einer 300g A4 Seite habe, kostet so ein doppelseitiger Druck 1€. Das kann natürlich bei unterschiedlichen Copyshops varieren. Zumindest für die Kartenecken gibt es einen guten Trick, man findet sie günstig im Internet als Eckenrunder. Der Karton, den ich verwende, ist 2mm Graupappe.
Tatsächlich habe ich schon die nächsten 2 Blogeinträge vorbereitet, der nächste behandelt eben die Spielkarten und der Übernächste die Spielbox. 🙂
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Danke für die Antwort. Sie macht mir Mut doch irgendwann einen besagten Laden aufzusuchen. Ich freue mich schon auf deine nächsten Einträge 😀
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