Wie lang soll ein Spiel dauern?

Aus meiner Sicht: So kurz wie möglich, wobei alle Aspekte des Spiels genug Zeit bekommen müssen, um sich gut anzufühlen.

Je länger ein Spiel dauert, desto mehr Probleme tun sich auf.
Sollte ein Spieler zu weit nach hinten rutschen, kann es schnell mal frustrierend sein, über längere Zeit keine Aussicht mehr auf den Sieg zu haben. Je länger ein Spiel dauert, desto eher muss man sich dann damit beschäftigen, eine Aufholmechanik einzubauen, um so etwas zu verhindern. Je mehr diese Mechanik ins Spiel eingreift, desto weniger belohnend fühlt es sich für Spieler an, einen Vorsprung herauszuspielen.
Dauert ein Spiel länger, findet man auch schwieriger Zeit dafür. Während ein 30-Minuten-Spiel fast bei jeder Gelegenheit ausgepackt werden kann, muss man für ein 4-Stunden-Spiel schon mal einen Nachmittag einplanen. Auch wenn sich so eine lange Spielrunde durchaus sehr episch anfühlen kann. Könnte man ebenso gut mehrere Spielrunden mit 2 Stunden Spieldauer spielen. Der Spieleabend wäre nicht weniger episch.
Auch wenn man die Zeit hat, hat man nicht immer Lust auf ein langes Spiel, und wenn man während so einer Spielrunde müde wird, kann sie sich noch mehr in die Länge ziehen.

Hier gab es noch 8 Runden in Magical Friends

Die Spieldauer möglichst kurz zu halten, ist also üblicherweise anzustreben. Sofern dann alle Spielmechaniken weiterhin Sinn ergeben.

Bei manchen Workerplacement-Spielen habe ich beispielsweise das Gefühl, dass die Spieldauer auf Kosten der Anzahl der Spielrunden verkürzt wird, gerade wenn man in den Runden genug Aktionen durchführen kann, um das Spiel interessant zu machen. Das Ganze hat jedoch manchmal zur Folge, dass Aktionen, die zwar kurzfristig schwächer sind, aber langfristig Boni bringen, nicht mehr sonderlich befriedigend sind, weil man die Boni nicht mehr oft genug bekommt. Häufig sind diese Boni dann überhaupt sehr schwach, wenn man sie nicht in der ersten Runde erreichen kann.

Die Spieldauer ist meist nicht leicht einzuschätzen. Spieler in unterschiedlichen Spielrunden spielen sehr unterschiedlich. Ein Spiel, das bei einer Gruppe 1,5 Stunden dauert, kann bei einer anderen 2,5 dauern. Genauso macht es einen Unterschied, ob es das erste oder das zehnte Spiel einer Gruppe ist und wie viele Spieler am Spiel beteiligt sind. Deshalb ist mir eine Spieldauer je Spieler lieber als eine generelle Zeitangabe.

Während man an seinem Spiel arbeitet, sollte man die Dauer immer im Auge behalten, denn es kann sich einiges am Spiel verändern.
Bei Magical Friends hatte ich anfangs 8 Runden festgelegt. Da in der ersten Runde etwas weniger passiert und man auch in der letzten Runde weniger Optionen hatte, waren die Runden dazwischen die, in denen die meiste Action passierte. 6 Runden waren dafür ideal. Auch die Tests mit 8 Runden liefen super. Mit der Zeit gab es ein paar Veränderungen, extra Regeln, um gegen Ende des Spiels noch einen Endspurt einzuleiten. Das hat das Spiel so weit verändert, dass die letzte Runde sogar zur spannendsten wurde.
Mittlerweile haben wir einige Spiele mit 7 Runden getestet und es fühlt sich nicht so an, als würde eine Runde fehlen, dennoch wird das Spiel dadurch kürzer.

Natürlich muss das Spiel mit weniger Runden auch häufig getestet werden, denn das Balancing mancher Kreaturen kann sich dadurch verändern. Manchmal wirkt sich so etwas sogar positiv auf die Komponentenanzahl aus, weil mit weniger Runden auch weniger Ressourcen ins Spiel kommen.

Wie geht es dir mit der Spieldauer? Sind dir kurze oder lange Spiele lieber? Oder würdest du lieber 2 Spiele statt einem langen spielen? Bei welchen Spielen passt die Dauer genau? Lass mir einen Kommentar da. 🙂

PS.: Im Zuge der Aktualisierung alter Beiträge habe ich dem Beitrag: Deine Jobs als Kickstarter-Ersteller, etwas hinzugefügt.

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